Urlaub im Mega-Dungeon

Endlich habe ich mir den seit Jahren gehegten Traum erfüllt und habe ein Mega-Dungeon besucht – in echt!

Derinkuyu ist nur eine von vielen unterirdischen Städten Kappadokiens. Sie verfügt über 20 „Level“, davon sind 8 für Touristen zugänglich. Dank der Lüftungsschächte ist die Luftzufuhr exzellent.

Foto: Frau Ghoul.

Es wird hoffentlich niemanden überraschen, aber Standardgänge dort sind nicht wie bei D&D 3m breit – über einen Meter Gangbreite freut man sich. 3m, das ist die Breite eines Standardraumes, und 6m (breite Gänge bei D&D), das ist dort schon eine Halle. Interessant sind die Tore: mühlsteinähnliche Felsen, die aus dem Wachraum in den Zugangstunnel gerollt werden, und das auf mehreren Leveln.

Tunnel in Derinkuyu. Foto: Jason Frost.

Auch sonst ist Kappadokien eine sehr besuchenswerte Gegend, für Fantasy-Rollenspieler ist diese Pilgerreise einmal im Leben eigentlich Pflicht! Über die „Feenkamine“ war ja bereits in Hoch ist gut zu lesen. Außerdem ist die ganze Gegend durchlöchert wie ein Schweizer Käse, von alten Wohnräumen, Taubenschlägen und einer frühchristlichen Kirche an der anderen, alles in den Stein gehauen.

Kale, Ortahisar. Foto: Frau Ghoul.

Einiges davon ist leicht zugänglich, man kann aber auch die Haltepunkte der Touristenbusse meiden und selbst auf Erkundung gehen, was wesentlich spannender ist. Gesunder Menschenverstand ist allerdings angebracht angesichts Rissen, Geröll und verborgenen Hohlräumen in den durch Erosion und Erdbeben geschädigten Ruinen.

Foto: Frau Ghoul.

Die Menschen dort sind überwiegend ausgesprochen freundlich, vor allem wenn man sich bemüht, ab und zu die ein oder andere türkische Höflichkeitsfloskel zu gebrauchen, die Sehenswürdigkeiten sind bequem per Mietwagen zu erreichen, Wohnen kann man sogar in richtigen Tuffsteinwohnhöhlen, wenn man romantisch veranlagt ist und sich eine entsprechende Ferienwohnung oder ein entsprechendes Hotel aussucht. Also worauf wartet Ihr, packt die Koffer, liebe Leser!

Zisterne Istanbul. Foto: Frau Ghoul.

Lohnenswert ist es natürlich auch, auf dem Hin- oder Rückweg ein paar Tage in Istanbul zu verbringen und per Inlandsflug aus bzw. nach Kappadokien zu reisen.

Medusa. Foto: Frau Ghoul.

Published in: on Mai 20, 2011 at 7:38 pm  Comments (8)  

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8 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  1. Ja, auch ich hätte am liebsten die Würfel rausgeholt, als ich in Kappadokiens Tiefen hinabgestiegen bin. Die unwirkliche Landschaft und die unglaublichen unterirdischen Städte, die Kapellen in den Felsen, das läßt das Rollenspielerherz höher schlagen.

    Auf dem Rückweg habe wir dann in einer, zum Hotel umgebauten, Karawanserei geschlafen, die trotz allem Luxus noch sehr original aussah.

  2. Danke für die Reise-Tips und die Bilder. Sieht inspirierend aus!

  3. Ich bin ja nicht so der Türkei-Urlauber, aber sollte es mich mal dahin verschlagen muss ich da echt mal vorbei gucken.

  4. „nicht so der Türkei-Urlauber“, wie soll man das denn verstehen??

  5. Ich renne immer mit erhobenem rechten Arm run. Nein, ich bin nicht der Typ, der gerne in warmen, sonnigen, südlichen Ländern Urlaub macht. Ich würde lieber nach Schweden oder sowas. Türkei, Mallorca (abseits Ballermann), Ägypten, Griechenland… Reizt mich alles einfach nicht.

  6. Als ich da war, hatten wir so 18-20 Grad… 😉
    Geregnet und gehagelt hat es auch ab und zu.

  7. Naja, anatolisches Hochland, das ist im Herbst (wo es an der Küste noch angenehm bis in die Nacht ist) schon recht schattig. Aber die unterirdische Städte habne eh konstantes Klima.

  8. Hi, muss geil gewesen sein.
    Nächste Woche bin ich beim Dracula Schlkoss:
    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bran_23.jpg&filetimestamp=20081008124254

    Beats the hell out of it 😉


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